Berlin im Dritten Reich
Das nationalsozialistische Berlin war ein Berlin im Umbruch. Der deutsche Größenwahn sollte für die Stadt in einem Umbau Berlins zur Welthauptstadt Germania enden. Nicht alles, was in Berlin im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, geschah durch alliierte Bombenangriffe. Die Nationalsozialisten haben selbst dafür Teile der Stadt zerstört.
- Machtzentralen des Dritten Reiches
- Die letzten Tage des zweiten Weltkriegs in Prenzlauer Berg
- Reste von Germania und nationalsozialistischer Architektur
Machtzentralen des Dritten Reiches
Die Wilhelmstraße war im preußischen Berlin Synonym für Regierungsmacht. Auch nach der Machtergreifung Adolf Hitlers lagen in und in der Nähe der Wilhelmstraße die Zentren der Macht. Als eines der wenigen Gebäude hat das Reichsluftfahrtministerium den Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden. Beinahe Nebenan: das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Zentrale von Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt. Komplett zerstört und Abgetragen wurde die Neue Reichskanzlei, deren Fassade die gesamte Voßstraße in Anspruch nahm. Ein Rest des Marmors aus der Reichskanzlei befindet sich heute im U-Bahnhof Mohrenstraße. In der Nähe des ehemaligen Führerbunkers liegt das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas.
Leben und Sterben in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs in Prenzlauer Berg
Ich habe Frauen und Männer, die die letzten Kriegstage in Prenzlauer Berg miterlebt haben, nach ihren persönlichen Geschichten und Eindrücken befragt. Der zweite Weltkrieg hat sich tief in das Gedächtnis der Menschen eingebrannt und Spuren im Stadtbild hinterlassen. Zwischen Schönhauser Allee, Greifenhagener Straße und im Gleimviertel sind diese noch immer sichtbar. Während der Führung erläutere ich Ihnen die über 150jährige Geschichte Prenzlauer Bergs, die Ereignisse des Krieges und die Entwicklung des Viertels bis heute.
Die Reste von Germania und nationalsozialistischer Architektur
Hitlers Rüstungsminister und Architekt Albert Speer hatte die Aufgabe Berlin zur Welthauptstadt Germania umzugestalten. Dafür wurde das Alsenviertel abgerissen, um Platz für die Große Halle zu schaffen. Die Siegessäule wurde versetzt, denn sie stand an ihrem Alten Standort ? gegenüber des Reichstages, der Nord-Süd-Achse im Weg. Um zu testen, ob die geplanten tonnenschweren Bauten auf dem sumpfigen Berliner Untergrund überhaupt möglich seien, konstruierte Speer einen Schwerbelastungskörper. Ein Betonklotz, der heute noch zu besichtigen ist. Eleganter ist nach Umbauten in den Jahren 2000 bis 2004 das Olympiastadion im Nordwesten Berlins. Zu den Olympischen Spielen von 1936 entstand auf dem bereits als Sportgelände genutztem Areal das Stadion, mit dem Maifeld ein Aufmarschplatz für eine halbe Million Menschen, sowie der Glockenturm und die Waldbühne. Zentraler liegt das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten. Entstanden direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges liegt es auf der Kreuzung der geplanten Nord-Süd und Ost-West Achse um das Ende des nationalsozialistischen Größenwahns bewusst zu markieren.