Potsdam
Berlin ist wunderbar, aber wenn Sie schon einmal da sind, möchten sie auch nach Potsdam? Ich begleite Sie auf einem Abstecher nach Potsdam für einen halben oder einen ganzen Tag.
Potsdam kennenlernen
Die Innenstadt Potsdams bietet viele Höhepunkte, die ich Ihnen bei einem Spaziergang gerne vorstelle: der Alte Markt mit der Nikolaikirche, dem Obelisken und dem Fortunaportal, den Platz der Einheit und das Holländische Viertel. Alle diese Sehenswürdigkeiten entstanden lange nach der ersten Erwähnung Potsdams im Jahre 993. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt erweitert, die Stadtmauer immer wieder versetzt und die Stadt durch die verschiedenen Kurfürsten und Könige Preußens unterschiedlich geprägt. So machte der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I Anfang des 18. Jahrhunderts aus Potsdam eine Garnisonsstadt. Er ließ Sümpfe trocken legen und die typischen 2-geschossigen Wohnhäuser der Innenstadt errichten. Weltberühmt wurde Potsdam durch einen Bau seines Sohnes Friedrich II: Schloss Sansscouci ? quasi das Feriendomizil des Königs. Dorthin gelangen wir durch das Potsdamer Brandenburger Tor, das uns über den Luisenplatz auf die Allee nach Sanssoucci führt. Vom Schloss gelangen wir zurück in die Innenstadt über die Russische Kolonie Alexandrowka, entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts für die russischen Sänger des preußischen Garderegiments.
Potsdam im Kalten Krieg
Bekannt ist die Glienicker Brücke als der Ort, an dem Ost und West Agenten ausgetauscht haben. Heute ist sie wieder die Verbindung zwischen Berlin und Potsdam. Nicht weit davon entfernt liegt das Schloss Ceclilienhof. Hier besprachen Stalin, Truman und Churchill bzw. sein Nachfolger Attlee die Neuordnung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg (Potsdamer Konferenz). Ganz in der Nähe entstand schon wenige Tage nach der Potsdamer Konferenz das Militärstädtchen Nr. 7 der sowjetischen Militäradministration. Heute zeugt davon fast nur noch die Gedenkstätte Leistikowstraße im ehemaligen zentralen Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Spionageabwehr (SMERSCH).
Der Kalte Krieg tobte in Potsdam aber nicht nur abseits von Preußens Glanz und Gloria. Mitten im Zentrum der Stadt befanden sich die Stasi-Zentrale und das ehemalige Stasi-Gefängnis, heute die Gedenkstätte Lindenstraße. Aus dem Wilhelmplatz wurde der Platz der Einheit. Zwischen den barocken Wohngebäuden rund um die Brandenburger Straße finden sich DDR-Plattenbauten, die das barocke Aussehen mehr schlecht als recht imitieren sollten und im Holländischen Viertel zeugen verräterische Häuserlücken noch immer vom jahrelangen Verfall der DDR-Zeit.